Langzeitprojekt für die nächsten drei bis fünf Jahre. Schafe und Ziegen sollen für die Auflichtung sorgen, dann sollen auch Rinder in den Hutewald kommen. Foto: ls |
Die Kulturlandschaft am Volkmarsberg ist von Menschenhand gestaltet, heute von Schafen beweidet, die Holzmachergruppe des Schwäbischen Albvereins sorgt für die weitere Pflege, erklärte Bürgermeister Peter Traub im Gemeinderat. Ziel sei nun, mit der Einrichtung einer Waldweide die Heidelandschaft durch Beweidung wieder zum Leben zu erwecken. Auch die Heidelerche soll wieder angesiedelt werden, die in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht ist.
Waldweide gab es schon
Die Schwäbische Post hatte über das elf Hektar große Projekt bereits aktuell berichtet. Letztlich geht es um eine Naturform, die es in der Vergangenheit schon gegeben hat. Nach Ablösung der Waldweide durch die Stallhaltung im 19. Jahrhundert sei die Waldweide in Wirtschaftswälder umgewandelt worden, so Ottmar Bihlmaier, Grünen- Stadtrat und NABU-Ortsvereinsvorsitzender, im Gespräch mit dieser Zeitung. Offene besonnte Böden und große alleinstehende Habitat-Bäume, die für eine Anzahl seltener und bedrohter Arten unverzichtbar sind, seien verloren gegangen.
Es ist ein Langzeitprojekt, das für die nächsten drei bis fünf Jahre angelegt ist. Es gehe um eine ökologische Aufwertung und zum anderen erhalte die Stadt Öko-Punkte für Ausgleichsmaßnahmen in Oberkochen. Schafe und Ziegen sollen für die Auflichtung sorgen, dann sollen auch Rinder in den Hutewald kommen. Reinhold Vogel, zusammen mit Ottmar Bihlmaier Ideengeber, erinnerte daran, dass man bereits 2019 bei der Forsteinrichtung die Idee gehabt habe, den Hutewald wieder aufleben zu lassen. Vogel sprach von einem „Super-Projekt“, es gebe auch schon eine Bachelor-Arbeit zur Waldbeweidung, die man hervorragend in den Verlauf des Projekts integrieren könne.
Steigerung der Naherholung
David Sievers hob neben dem ökologischen Aspekt auch auf die Steigerung des Naherholungswerts ab.
Wanderwege würden nicht zerschnitten, erklärte Landschaftsarchitekt Andreas Walter von „Plan Werk Stadt“ aus Westhausen, bei der Projektvorstellung im Gemeinderat. Ottmar Bihlmaier betonte, dass das Monitoring zur Flächenentwicklung noch festgelegt werde, ebenso ein Arteninventar. Auf einer Fläche von 11,8 Hektar, davon neun Hektar Wald, soll eine Verzahnung des Offenland-Magerrasens mit dem Lichtwald entstehen.
Lothar Schell, Schwäbische Post