Internationale Völkerverständigung und Naturschutz vereint

Der hervorragenden Kooperation zwischen der Stadt, dem Staatlichen Forstamt, dem Landschaftserhaltungsverband und der Holzmachergruppe des Schwäbischen Albvereins ist es zu verdanken, dass unter Federführung der Bonner Zentrale der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (IJGD) bereits zum siebten Mal ein Workcamp in Oberkochen durchgeführt werden konnte. Die insgesamt 13 Jugendlichen aus Spanien, Italien, Mexiko, Russland, Frankreich und der Slowakei, betreut von den beiden deutschen Gruppenleiterinnen Mirke Neuhauser und Manuela Melzer, sind seit 17. August und noch bis 7. September in der Dreißentalhalle untergebracht, wo sie für ihre Verpflegung selbst zuständig sind. Täglich arbeiteten die Jugendlichen gemeinsam mit der Holzmachergruppe des Schwäbischen Albvereins unter der Leitung von Hans Löffler auf dem Volkmarsberg, um dort die notwendigen Pflegearbeiten an der Heidelandschaft rund um den Aussichtsturm durchzuführen. In jedem Jahr werden ca. 12 bis 15 ha Wacholderheide gepflegt. Die Gesamtfläche des Naturschutzgebietes beträgt etwa 40 ha, so dass jährlich ein Drittel der Fläche unterhalten werden kann. Früher haben diese Arbeit die Schafe übernommen, aber diese werden in der heutigen Zeit vom kargen Futter des Trockenrasens nicht mehr satt. Die Koordination der Pflegearbeiten wurde durch Revierförster Reinhold Vogel vorgenommen, der auch für die Planung verantwortlich zeichnete. Eine Untersuchung des Oberkochener Forststudenten Stefan Mack, der die Jugendlichen vor Ort mit betreute, hat ergeben, dass auf jedem Hektar der Heidefläche ca. 97.000 (!) holzige Pflanzen vorhanden sind, welche diese Fläche ohne die notwendige Pflege in kürzester Zeit in einen Wald verwandeln würden.

Weitere Arbeiten, die durch die Teilnehmer des Workcamps durchgeführt wurden, war die Pflege des Bilzhauses, die Säuberung der Hubertusquelle und verschiedene andere Arbeiten im Wald.

Für die Freizeitgestaltung hatte sich Josef Merz zur Verfügung gestellt. Er begleitete die Teilnehmer z.B. in den Tiefen Stollen, zur Firma Carl Zeiss, zum Kloster Neresheim, ins Karl-Elser-Museum, zu Weleda, nach Rothenburg ob der Tauber. Auch war er Ansprechpartner der Gruppe. Die Freiwillige Feuerwehr unterstützte mit ihrem VW-Bus und Hans Oswald als Fahrer die Durchführung des Camps. Von Seiten des Veranstalters, der Stadtverwaltung, wurde das IJGD-Workcamp durch Edgar Hausmann betreut und begleitet. Auf Vermittlung von Oberforstdirektor Johann Reck spendete der Lionsclub Heidenheim wie in jedem Jahr einen stattlichen Betrag für die Freizeitgestaltung der Jugendlichen.

Die gesamten Pflegemaßnahmen werden vom Landschaftserholungsverband des Ostalbkreises, vertreten durch Ralf Worm, bezuschusst. Worm zeigte sich besonders erfreut, dass durch diese Art und Weise die Jugendarbeit und der Naturschutz verbunden werden. Heidepflege, wie sie durch das Workcamp und den Schwäbischen Albverein durchgeführt wird, sei sonst finanziell fast nicht zu schaffen. Für den Einsatz des Workcamps werde auch in diesem Jahr ein wichtiger Beitrag zur Erholungsfunktion des Gebiets rund um den Volkmarsberg, eines der ältesten Naturschutzgebiete, geleistet. Viele Pflanzen wären verschwunden, so Worm, wenn nicht durch Beweidung und Mähaktionen der Jungwald ausgeschnitten und die Heidelandschaft erhalten bliebe.

Bürgermeister Traub ließ es sich nicht nehmen die Jugendlichen persönlich zu begrüßen, selbst eine Stadtführung in Rothenburg durchzuführen und ihnen für ihren fleißigen Einsatz in Oberkochens Wäldern zu danken. Erwähnenswert und harmonisch waren auch die Kontakte und Begegnungen der Jugendlichen des Camps mit jungen Oberkochenern, welche die Gruppe an der Dreißentalhalle besuchten, miteinander redeten und gemeinsam Tischtennis spielten.

Die Leiterinnen der Gruppe, Mirke Neuhauser und Manuela Melzer bedankten sich bei allen Gastgebern in Oberkochen für die wirklich herausragende Gastfreundschaft. Die gute Betreuung durch die Oberkochener seien bei der IJGD bekannt und ein besonderes Aushängeschild für die Stadt.

Wie in den vergangenen Jahren lief das IJGD-Workcamp wieder reibungslos ab, so dass für das Jahr 2003 die besten Voraussetzungen für eine erneute Wiederholung des Einsatzes in Oberkochen gegeben sind.

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